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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 10

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
10 jettftnmgm Entwicklung nehmen. Kaiserliche Domnen gab es im Lande mcht; der Adel, die Bischfe imb Städte waren dem Mark fdsljt9, ic "Euen &W6un9m nicht der Mit dem letzten Anhaltiner sank die Blte der Marken ins Grab und bse ^ 9cbe'yid,Cn 3eiten schon bald recht traurige Dritter Zeitraum. 13201415. Das Interregnum. Brandenburg unter den Bayern und Luxemburgern. Das Interregnum. 1320 1324. fi J?1f tefter6en der anhaltinischen Markgrafen fielen die benachbarten Fürsten nber die verwaisten Gebiete wie der ein herrenloses Gut her und rissen Landesteile an sich; Raubritter machten tabt und Land unsicher. 3m Deutschen Reiche wtete damals der Streit zwischen Ludwin von Batzern und Friedrich von sterreichs zum Schutze der hart-bedrngten Mark geschah deshalb nichts. Erst nach der Schlacht bei Muhldorf (1322) erklrte der Kaiser Ludwig die Mark Brandenburg fr em erledigtes Reichslehen und bertrug sie seinem Sohne ^udw.g dem Alteren, wie dieser zum Unterschiede von seinem gleich-namtgen Bruder genannt wurde. Brandenburg unter den Bayern. 13241373. 1. Ludwig der ltere. (1324-1351.) Da der neue Markgraf w^g erst acht Jahre alt war, bernahm der kaiserliche Vater die vor-landschaftliche Regierung. Er suchte die losgetrennten Landesteile durch Kauf, mansch und durch die Gewalt der Waffen wieder zu vereinigen. Weiter geschah auch jetzt nichts fr die Mark, weil der Kaiser zunchst lr fein Hauptland Bayern sorgte. Zu Ansehen konnte es Ludwig der Bayer in den Marken nicht bringen. Schon bald geriet er wegen der Verwaltung Italiens und Zurbonsen, Repetitionsfragen.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 107

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
107 Polenreich eine Beute der Russen werde, zugleich aber auch, um bei der unsicheren politischen Lage an Katharina Ii. eine Freundin zu gewinnen, trat Friedrich Ii. mit der Zarin der eine Teilung Polens in Unter-Handlungen.^) Es kam 1772 zum Abschlsse eines Vertrages, dem auch Maria Theresia beitrat. Polen verlor mehr als ein Drittel seines Gebiets. Preußen erhielt den Netz edistrikt, das Bistum Ermland und Westpreuen mit Ausnahme von Danzig und Thorn, im ganzen 35 000 qkm. J) Die neu erworbenen Gebiete verbanden das frhere Herzogtum Preußen mit Brandenburg, und Friedrich der Groe nannte sich von jetzt ab nicht mehr König in Preußen, sondern König von Preußen. sterreich bekam Galizien und Lodomirieu. Rußland ein Gebiet zwischen Dna und Dnjepr. Ein Krieg, der zwischen Rußland. Preußen und sterreich auszubrechen drohte, war durch die Teilung Polens verhindert, der russischen Oberherrschaft in Polen vorgebeugt und eine Annherung zwischen den beiden verfeindeten deutschen Gromchten angebahnt. Im Jahre 1744 nahm Friedrich, gesttzt auf eine vom Kaiser besttigte Anwartschaft. Ostfriesland in Besitz, dessen einheimisches Frstenhaus erloschen war. Preußen fate somit auch Fu an der Nordsee. (S. 63.) 2. Der Bayerische Erbfolgestreit. 17781779. In Bayern war der Kurfürst Maximilian Joseph gestorben, ohne Nachkommen zu hinterlassen; das Land fiel infolgedessen an den Kurfrsten Karl Theodor von der Pfalz. sterreich machte aber auf einen Teil von Bayern Anspruch und nahm auch sofort mit Zustimmung des Kurfrsten Karl Theodor einige Lnder in Besitz. Friedrich der Groe erklrte sich jedoch gegen eine Zerstcklung des Kurfrsten-wms und bewog Karl August von Pfalz-Zweibrcken, den mutmalichen Nachfolger des kinderlosen Kursrsten Karl Theodor, hier-gegen Einspruch zu erheben. Als man den Vorstellungen Friedrichs Ii. in Wien kein Gehr geben wollte, verband er sich mit Sachsen und lie ein Heer in Bhmen einrcken. Da nun auch Rußland mit einem Ein-falle drohte, legte sterreich nach einigen kleineren Gefechten in der Nhe von Kniggrtz den sog. Kartoffelkrieg", wie der König ihn spottweise nannte, bei und begngte sich in dem Frieden zu Teschen^) (1779) mit dem Jnnviertel. einem Lnderstriche zwischen Donau, Inn und Salzach. *) Erg. Nr. 16. 2) In dem sterreich. Schlesien.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 240

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
0 M 240 Der gesuchte Vor w and zum Kriege war bald gesunden. Die Spanier hatten ihre Knigin Jsabella vertrieben und boten die spanische Knigskrone dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern mv) Der Prinz, ein entfernter Verwandter des preuischen Herrscherhauses, erklrte sich bereit, die Krone anzunehmen. Hiergegen erhob Frankreich Einspruch; denn durch die Besetzung des spanischen Knigsthrones durch einen Hohenzollern hielt Napoleon den Frieden von Europa und die Ehre Frankreichs fr gefhrdet. Er verlangte deshalb vom Könige Wilhelm, der sich damals zu seiner Erholung im Bade Ems befand, er solle dem Prinzen die Annahme der Krone verbieten. Daranf er-widerte der König, er habe dem Prinzen Leopold nicht befohlen, die Krone anzunehmen, er knne ihm also auch nicht befehlen, sie abzn-lehnen; der Prinz sei. in seinen Entschlieungen vollstndig frei und unabhngig. Um Streitigkeiten zu verhindern und Preußen den Frieden zu erhalten, verzichtete der Prinz freiwillig auf den spanischen Thron; jeder Grund zu einem Streite schien beseitigt zu sein. Doch die franzsische Regierung wollte sich den Vorwand zum Kriege nicht so leicht entgehen lassen; sie verlangte vielmehr jetzt durch ihren Gesandten, den Botschafter Benedetti, von dem Könige Wilhelm, er folle die bestimmte Versicherung aussprechen, da er niemals wieder seine Einwilligung geben wrde, wenn von neuem die spanische Thron-kandidatnr auflebe. König Wilhelm war bereits am Morgen des 13. Juli aus der Promenade, als der franzsische Botschafter diese Forderung seiner Re-giernng mitteilte. Der König, berrascht und unwillig, lehnte eine solche Zumutung, die eine Demtigung Preuens bezweckte, bestimmt ab und blieb bei diesem Ausspruch, als Gras Benedetti wiederholt und immer dringender auf seinen Antrag zurckkam.2) Bei seiner Rckkehr fand der König in seiner Wohnung einen Brief v. Werthers, des norddeutschen Gesandten in Paris, vor. In diesem Briefe, deffen Inhalt von dem franzsischen Minister, dem Herzog von Gramont. diktiert war, wurde König Wilhelm aufgefordert. *) Der Erbprinz Leopold war mtterlicherseits der napoleonischen Dynastie fast nher verwandt als der preuischen. 2) Ein Stein mit der Inschrift: 13. Juli bezeichnet gegenwrtig die Stelle, wo der Bot- 1870 schafter diese Anforderung an den 9 Uhr 10 Min. König richtete. Morgens."

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 317

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
317 Wallensteins", Casars Ermordung" und die Grndung der Liga". Der Begrnder der realistischen Schule" ist Adolf Menzel, der groe Meister, der im grostdtischen Volksgewimmel, in den lr-Menden Getrieben der Fabriken und ans dem Ballsaal mit stharsem Blick das Ganze berschaut und das Charakteristische festhlt; Friedrich den Groen und sein Leben hat er in einer Reihe von Bildern trefflich illustriert. Das Eisenwalzwerk". Fltenkonzert Frie-drichs des Groen" und König Wilhelms Abfahrt zur Armee" stirb von gleich hohem knstlerischen Werte. Whrend der Dsseldorfer Andreas Achenbach die Seelandschasten des Nordens in natnr-getreuen Farben ans der Leinwand hervorzuzaubern verstand, machte sein jngerer Brnderoswald Achenbach Italien mit seinen sonnigen Land-schasten zum Gegenstnde seiner Schilderungen; Wilhelm Camp Hausen war als Maler von Schlachten und Reiterbildern hochgeschtzt. Der groe Krieg von 1870/71 fand in Anton von Werner einen begeisterten Dar-steller; feine bekanntesten Bilder sind Die Kaiserpros'lamation Joseph und seine Izrder. Arcsko von Gornetius.

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 12

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
12 feiner Brder, Ludwigs, genannt der Rmer, der geboren wurde, als fein Vater zur Kaiserkrnung in Rom weilte, und Ottos, mit dem Beinamen der Faule", auf die Mark Brandenburg. Ludwig der Rmer erhielt im Jahre 1356 infolge des Erlasses der goldenen Bulle" *) durch Kaiser Karl Iv. den Titel Kurfürst; das Amt eines Kurfrsten hatten die Markgrafen von Brandenburg tatschlich bereits ein Jahrhundert lang ausgebt. Diese neue Wrde berechtigte die Herrscher Brandenburgs zur Teilnahme an der Wahl des Kaisers, gab ihnen den dritten Sitz zu seiner Linken, bertrug ihnen die Ehrenpflicht, bei der Kaiserkrnung das Neichszepter und den Reichsapfel vorzutragen, brachte ihnen die Unteilbarkeit der Kurlande und ferner das unbeschrnkte Recht der Bergwerke, Mnzen, Zlle n. s. w. Im Jahre 1363 schlo Karl Iv. mit den beiden Brdern einen Erbvertrag, wonach Brandenburg m Bhmen vereinigt werden sollte. Nach dem Tode Ludwigs versuchte aber Otto, die Mark Brandenburg mit Hilfe seiner bayrischen Verwandten fr sich zu retten. Allein Karl rckte mit einem Heere in die Maden ein, infolgedessen Otto im Vertrage zu Frstenwalde') (1373) Brandenburg gegen eine Geldent-schdiguug an Karls Sohn Wenzel unter Vorbehalt der Kurwrde und des Erzkmmereramtes abtrat. Brandenburg unter den Luxemdurgeru. 13731415. 1. Wenzel. (1373 1378.) Fr den minderjhrigen Kurfrsten Wenzel bernahm Kaiser Karl Iv. selber die Verwaltung des Landes. Mit starker Hand zog er gegen die Raubritter und knpfte die adligen Wegelagerer zum abschreckenden Beispiele kurzer Hand an den Bumen der Landstraen auf." Er frderte Handel und Gewerbe, machte Oder und Elbe schiffbar, und Frankfurt a. d. O., besonders aber Tangermnde, wo der Kaiser hufig sein glnzendes Hoflager hielt und die prchtigsten Bauten auffhren lie, wurden Mittelpunkte des regsten Verkehrs. Um auch die geistige Bildung der Bewohner in der Mark zu heben, schickte Karl Iv. viele Brandenburger aus eigene Kosten auf die von ihm gegrndete Universitt zu Prag. 2. Sigismund. (1378 1415.) Da Wenzel nach dem Tode seines Vaters den deutschen Kaiserthron bestieg, wurde Sigismund, Karls zweiter Sohn, Kursrst von Brandenburg. (Ii. Teil. S. 189.) *) Ii. Teil. S. 185. 2) An der Spree, westl. bort Frankfurt a. d. O.

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 14

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
14 Schon um jene Zeit stand auf dem Hohen Zollern eine feste Burq auf der um die Mitte des elften Jahrhunderts die Grafen von Zoll'ern die Ahnen unseres erhabenen Herrscherhauses, wohnten. Ein Sprling dieses erlauchten Geschlechtes. Friedrich Iii mit Kamen, vermhlte sich gegen Ende des zwlften Jahrhunderts mit der Erbtochter des Burggrafen von Nrnberg und erhielt somit nicht blo die reichen Familiengter seiner Gemahlin, sondern er wurde in-f-lgedessen auch m Kaiser Heinrich Vi. mit der Burggmfcuwrde belehnt. Als Burggras nannte er sich Friedrich I. te hohenzollernschen Burggrafen standen wegen ihrer Rechtschaffen-heit Treue und Hingebung bei Kaiser und Reich stets in hohem Ansehen. ls von Habsburg und Sigismund verdankten ihre Wahl zum Kaiser nicht - zum geringen Te.le dem groen Einflsse der Burggrafen Friedrich Iii bezw Friedrich Vi.; Friedrich Iv. entschied die Schlacht bei Mhldorf zu qunsten ' Ludwigs des Bayern. In spterer Zeit vergrerten die Burggrafen von Nrnberg ihre Macht und ihr Ansehen durch die Erwerbung von Ansbach und Bayreuth. Diesen Zweig des hohenzollernschen Geschlechtes nennt man die frnkische Linie; die schwbische Linie hatte auch fernerhin ihren Wohnsitz auf der Zolleruburg in Schwaben und teilte sich spter (1576) in die Zweige von Hechingen und Sigmar in gen. Beide Lndchen, nachher zu Frstentmern erhoben, kamen unter Friedrich Wilhelm Iv. im Jahre 1849 an Preußen; die in Trmmer gefallene Burg seiner Ahnen lie der König in wrdiger Weise wiederherstellen. 2. Persnliches. Friedrich war eine hoheitsvolle Erscheinung und in der Fhrung der Waffen wohl bewandert. Er sprach mehrere Sprachen, zeigte stets ritterlichen Sinn, Klugheit im Rate und Entschiedenheit im Handeln. Arme, die voll Vertrauen zu ihm ihre Zuflucht nahmen, konnten seines Schutzes und seiner Hilfe sicher fein. Wegen dieser vorzglichen Eigenschaften und seiner umfassenden Kenntnisse stand er bei bedeutenden Mnnern jener Zeit, auch beim Papste und Kaiser, in hohe.m Ansehen. 3- Sein Wirken in der Mark a) als Statthalter. Im Jahre 1411 wurde dieser ausgezeichnete Mann vom Kaiser Sigismund, dem er eiu kluger Ratgeber und krstiger Helser bei der Kaiserwahl ge-Wesen war, zum Verweser und erblichen Hauptmann der Mark Brandenburg ernannt, damit er sie mit Gottes Hilfe aus ihrer jammer-vollen Lage errette und zu ihrem frheren Wohlstande zurckfhre". Zu-gleich wurde ihm als Entschdigung fr die Kosten, welche er auf die

7. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 16

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
16 4. Sein Wirken fr das Reich. Seine Dankbarkeit wie auch seine Treue gegen Kaiser und Reich bewies Friedrich als echter Hohen-zoller auch fernerhin. Als Sigismund während des Konstanzer Konzils nach Spanien reiste, um den Gegenvapst Benedikt Xiii. zur Abdankung zubewegen, ward Friedrich zum Reichsverweser ernannt. Als solcher bemhte er sich mit groem Eifer fr die Beilegung der hu ssitisch eu Streitigkeiten. Da feine Bemhungen zu keinem gnstigen Ergebnisse fhrten und die wilden Horden der Hussiten Bhmen verwsteten und sengend und raubend in die Nachbarlnder eindrangen, wurde Friedrich als Feld-Hauptmann gegen sie geschickt, konnte aber bei der schlechten Beschaffen-heit der Reichsarmee keine nennenswerten Erfolge erzielen. Die Auf-stndischen drangen sogar in die Mark Brandenburg und plnderten und verwsteten Drser und Städte (z. B. Bernau n. . v. Berlin). Unter-sttzt von seinem zweiten Sohne, trieb Friedrich die Hussiten aus seinem Lande - aber eine entschiedene Niederlage vermochte er ihnen nicht beizubringen. Auf feine Vermittlung hin schlo das Baseler Konzil mit den Anhngern des Hns die Prager Kompaktaten, wonach die gemigte Partei der Hussiten den Kaiser Sigismund als König von Bhmen anerkannte. 5. Seine letzten Lebensjahre. Friedrich galt sr einen der an-gesehensten Fürsten des Deutschen Reiches. Nach dem Tode des Kaisers Sigismund richteten sich die Augen der brigen Wahlfrsten auf den Kurfrsten von Brandenburg. Bei der drohenden Trkengefahr lehnte Friedrich aber die Wahl zu gunsten des mchtigen Erzherzogs Albrecht von Osterreich ab und gab ihm seine Stimme. Zwei Jahre vor seinem Tode zog sich Friedrich von der Verwaltung der Mark zurck und bergab sie seinem zweiten Sohne Friedrich, während seine Shne Johann und Albrecht die frnkischen Besitzungen erhielten. Friedrich starb auf der Kadolzburg bei Ausbach im Jahre 1440. Seine Leiche wurde in dem Kloster Heilsbronn') beigesetzt. Die Kurfrstin Elisabeth. 1. Ihre Jugendzeit. Die Kurfrstin Elisabeth, schn Elslin" und die schne Else", genannt, war die Tochter des bayrischen Herzogs Friedrich von Landshut und wurde im Jahre 1385 auf der stolzen Burg Trausnitz bei Landshut geboren. Ihren Vater verlor sie schon in ihrem x) Das Kloster Heilsbronn lag zwischen Ansbach und Nrnberg. \

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 11

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
dann wegen der ehelichen Verbindung zwischen seinem Sohne Ludwig dem lteren und der Margareta Maultasch^), der Erbin von Tirol, deren Ehe mit Johann von Bhmen er eigenhndig fr gelst erklrt hatte, mit dem Papste in ein arges Zerwrfnis. Vater und Sohn wurden infolgedeffen mit dem Bann belegt. Die Streitigkeiten zwischen Kaiser und Papst veranlaten zunchst die Polen und spter die Bhmen, in die Mark einzudringen. Die Feinde sengten/ mordeten und verbten jeden Frevel. Dazu fielen Tausende von Einwohnern einer furchtbaren Krankheit, dem schwarzen Tode, zum Opfer. Andere Ungelegenheiten entstanden, als Ludwig von Bayern in Karl von Luxemburg einen Gegenkaifer erhielt, der zur Ver-greruug seiner Hausmacht die Mark Brandenburg an sich zu reien suchte. Der falsche Waldemar. Bei einem so traurigen Zustande in den Marken war es nicht zu verwundern, da sich die Bevlkerung nach den glck-lichen Zeiten unter den Anhaltinern zurcksehnte. Es schien auch, als sollte ihre Sehnsucht in Erfllung gehen. Im Jahre 1348 lie sich beim Erzbischos von Magdeburg ein alter Pilgersmann melden, der sich fr den Markgrafen Waldemar ausgab. Er erzhlte, trotz naher Verwandtschaft habe er mit seiner'gemahlin die Ehe geschlossen, voll Reue der diesen Schritt dann eine Wallfahrt zum Grabe des Erlsers gemacht, um dort Bue zu tun. Das Gercht von seinem Tode habe er selber verbreiten lassen, und während statt seiner ein anderer beerdigt sei, habe er sein Gelbde erfllt. Als Beweis fr die Richtig-keit seiner Angaben zeigte er den Siegelring Waldemars; auch wute er vieles aus dem Leben des Fürsten zu erzählen. Dazu war er durch seine Gesichtszge und seine Gestalt, durch seine Stimme und Bewegungen dem Waldemar so hnlich, da viele glaubten, den berhmten Markgrafen vor sich zu sehen. Der Erzbischos von Magdeburg, die Fürsten von Anhalt und Sachsen, sogar der Kaiser Karl Iv. erklrten sich fr ihn; das Volk jubelte dem geliebten Fürsten entgegen, und bald war Waldemar im Besitze des grten Teiles der Mark Brandenburg. Nur Spandau, Frankfurt und Brietzen, letzteres seitdem Treuenbrietzen genannt, blieben Ludwig dem Alteren ergeben. Als es aber gelang, dem Kaiser Karl Iv. in der Person Gnters vom Schwarzburg einen Gegenkaiser gegenber zu stellen, lie Karl Iv. den angeblichen Waldemar fallen und shnte sich mit Ludwig dem Alteren aus. Jetzt verlor auch Waldemar seinen brigen Anhang; nur die Anhaltiner hielten an ihm fest und gewhrten ihm eine Zufluchtssttte in Dessau, wo er frstlich gehalten und nach seinem Tode in der Familiengruft beigesetzt wurde. Ob der falsche" Waldemar ein Mllerbursche namens Jakob Rehbock aus Hundeluft bei Zerbst gewesen ist, der im Heere Waldemars als Schildknappe ge-dient haben soll, ist bis heute nicht klar gestellt. 2. Ludwig der Rmer. (13511365); Otto der Faule. (1351 1373.) Im Jahre 1351 verzichtete Ludwig der ltere zu guusten x) Nach dem gleichnamigen Tiroler Schlosse genannt.

9. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 46

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
46 Zweiter Abschnitt. Das Deutsche Weich. Kaiser Leopold I. 1658 -1705/ L Wahl und Persnlichkeit. Nach dem Tode des Kaisers Ferdinand Iii. (Ii. T. S. 262) machte Ludwig Xiv. die grten An-strengungen, die deutsche Kaiserkrone zu erlangen, und da er bereits vier Kurfrsten fr sich gewonnen hatte, so wre ihm auch wohl dieser Plan gelungen; wenn nicht der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg die Wahl auf Leopold, den Sohn des gestorbenen Kaifers, gelenkt htte. Leopold war ein Fürst von manchen trefflichen Eigenschaften, aber kein Herrscher, wie ihn seine Zeit erforderte; es fehlte ihm an Selbst-vertrauen und raschem Handeln und gegen fremde Anmaung an Kraft und Entschiedenheit. Seine Regierung wrde auch grere Ersolge auf-zuweisen haben, wenn Deutschland infolge des Dreiigjhrigen Krieges nicht verarmt und zerrissen gewesen wre und der Kaiser sich auf die Reichsfrsten htte mehr verlassen knnen. Leopold liebte Kunst und Wissenschaften und lie in Breslau, Olmtz und Innsbruck Universitten errichten. 2. Seine Kriege, a) Die Trkenkriege. (1664 und 1683 bis 1699.) Im Jahre 1664 sielen die Trken in Obernngarn ein, weil Osterreich in Siebenbrgen die Wahl eines einheimischen Fürsten begnstigte. Bei der Abtei St. Gotthard an der Raab wurden die Trken von dem kaiserlichen Feldherrn Montecnculi unter Beihilfe des westflischen Haudegen Grasen Johann von Sporck vollstndig geschlagen. In Ungarn war wegen religiser und politischer Meinuugs-Verschiedenheiten ein Aufruhr entstanden, an deren Spitze der Graf Tkly stand. Sowohl Lndwigxlv. als auch der Sultan Mohammediv. .suchten die Zwietracht zu schren. Der trkische Grovezier Kara Mustafa erschien mit einem Heere von 200 000 Mann vor Wien und schlo die Stadt ein. Trotz der Helden-mutigen Verteidigung durch den tapferen Grafen Rdiger von Star Hemberg J) htte sich die Stadt ergeben mssen, wenn nicht im Augenblicke der hchsten Not der Polenknig Johann Sobieski und der Herzog Karl von Lothringen ein Ersatzheer herbeigefhrt *) Vergl. Wacker, Lesebuch Iii, Nr. 143, Die Befreiung Wiens"

10. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 47

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
htten; am Kahlenbergs bei Wien wurden die Trken im Jahre 1683 vollstndig geschlagen; eine unermeliche Beute fiel tu die Hnde der Sieger. Die Macht der Trken, die jahrhundertelang eine Gefahr fr das christliche Abendland gewesen war, wurde fr immer gebrochen. Die Heere der Verbndeten drangen siegreich in Ungarn ein, er-oberten das feste Ofen und schlugen die Trken wiederholt zurck. Bei Salankemen (1691) siegte der Markgraf Ludwig von Baden, bei Zenta a. d. Theis (1697) der heldenmtige Prinz Engen von Savoyen, der Hauptheld des ganzen Krieges. Der Friede zu Kar-lowitz (1699) machte den Feindseligkeiten ein Ende; die Trken muten Ungarn bis auf einen kleinen Teil abtreten, ferner Siebenbrgen. Kroatien und Slavonien. sterreich hatte somit bedeutend an Landbesitz zugenommen, aber aus einem deutschen Staate war eine deutsch-flavis che Gromacht geworden, was sr das Deutsche Reich nicht ohne Folgen bleiben sollte. b) Andere Kriege. Inwieweit Leopold I. in die Kriege mit Ludwig Xiv. verwickelt wurde, ist bereits erzhlt; in seine Regierungs-zeit fllt auch der Spanische Erbfolgekrieg, von dem noch die Rede sein wird. 3. Wichtige Rangerhhungen deutscher Fürsten. Weil voraus-zusehen war, da um das spanische Erbe ein schwerer Krieg entbrennen wrde, suchte der Kaiser Leopold mehrere deutsche Fürsten durch Rang-erhhnngen fr sich zu gewinnen. Nach dem Tode des Polenknigs Johann Sobieski untersttzte er den Kurfrsten August Ii., den Starken, von Sachsen in seinem Bestreben, den polnischen Knigsthron zu erlangen, Hannover wurde zum Kurfrstentum erhoben und dem Herzog Ernst August von Braun schweig-Lne brg die neunte Kurwrde verliehen, weil die Protestanten dadurch, da die Pfalz an die katholische Linie Pfalz-Nieburg gefallen war, im Kurfrstenkollegium mit einer Stimme weniger vertreten waren; 1714 wurde der Kurfürst Georg von Hannover aus den englischen Knigsthron erhoben. Er gab ferner feine Zustimmung, da der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandeuburg sich mit der preuischen Knigs-krne schmckte.
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